Auf welcher Pflanze wachsen Ananas?

Die Ananas ist eine sehr beliebte tropische Frucht. Sie enthält viele gesunde Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Vitamin C und das Enzym Bromelain. Darüber hinaus ist sie mit ihrem säuerlich-süßen Geschmack einfach sehr lecker. Aber nicht nur die Frucht ist beliebt. Auch die Pflanze wird immer beliebter.

 

Von welcher Pflanze stammen Ananas?

Die Ananaspflanze ist ein tropisches Gewächs. Sie kommt ursprünglich aus Südamerika. Die Ananaspflanze stammt aus der Familie der Bromeliengewächse (Bromelicaceae). Sie ist eine krautige Pflanze und wächst auf dem Boden. Andere Vertreter der Bromelien wachsen epiphytisch. Sie sitzen auf einer anderen Pflanze. Solche Gewächse werden auch Aufsitzerpflanzen genannt.

Eine Ananaspflanze ist mehrjährig. Sie kann in ihrer natürlichen Umgebung bis zu 50 Jahre alt werden und im Laufe dieser Zeit immer wieder Früchte tragen.

Ananaspflanzen haben einen kleinen keulenförmigen Stamm, der zu einem kleinen Teil im Erdreich sitzt. Der Stamm wird bis zu 35 Zentimeter lang. Die Laubblätter sitzen am ganzen Stamm und bilden eine Rosette. An jeder Ananaspflanze können sich bis zu 80 Blätter befinden. Diese sind hart, faserig und bis zu einem Meter lang. Der Rand der Blätter ist scharf gesägt.

Am oberen Ende des Stamms sitzen laubartige Hochblätter. Sie bilden den Schopf. Aus dem Vegetationskegel in diesem Bereich bildet sich der Blütenstand. Er kann 30 Zentimeter lang sein und bis zu 100 spiralförmig angeordnete Einzelblüten enthalten.

Jede einzelne Blüte bildet eine Beere aus. Diese einzelnen Früchte wachsen im Laufe der Entwicklung zur großen Ananasfrucht zusammen. Dabei befindet sich in der Mitte die fleischige und faserige Blütenstandachse. Die Achse wird auch als Strunk bezeichnet. Das weichere Fruchtfleisch rundherum wird von den einzelnen Beeren gebildet. Die Schale oder Rinde der Ananasfrucht entsteht aus den Kelch- und Blütenblättern.

In den tropischen Regionen Lateinamerika ist die Ananas von den indigenen Völkern wahrscheinlich schon seit etwa 4.000 Jahren angebaut worden. Die Blätter der Pflanze dienten diesen Menschen zur Herstellung von Kleidung und der Sehnen ihrer Bogen.

In Europa verbreitete sich die Pflanze durch die spanischen Eroberer. Vor allem in den Königshäusern wurde die süßliche Frucht schnell sehr beliebt. Weil sie sich nicht so einfach im europäischen Klima anbauen ließ, war die Ananas den Reichen vorbehalten. So entwickelte sie sich zu einem Symbol für Reichtum, Macht und einen hohen Status. Die Ananas wurde durch den Kolonialismus auch in andere tropische Regionen der Erde gebracht. Dort wurden die exotischen Früchte teilweise auch für die europäischen Adeligen angebaut. Selbst heute befinden sich noch viele Anbaugebiete in den ehemaligen Kolonien. Costa Rica, Brasilien, die Philippinen, Thailand, Indonesien und Indien gehören heute zu den größten Ananasproduzenten.

 

Welche Ananassorten gibt es?

Es gibt viele unterschiedliche Ananassorten. Um einen leichteren Überblick zu erhalten, werden sie in fünf verschiedene Gruppen eingeteilt.

Die wichtige Sortengruppe wird als Cayenne-Ananas bezeichnet. Sie ist am wichtigsten für den kommerziellen Anbau. Die Früchte sind sehr groß und können bis zu vier Kilogramm schwer werden. Diese Ananasfrüchte haben einen aromatischen Geschmack und ein hellgelbes, faserarmes Fruchtfleisch. Zu den Cayenne-Ananas gehören die Sorten „Kew“, „Baron Rothschild“, „Smooth Cayenne“ und „Hilo“.

Eine Sortengruppe mit kleineren Früchten bilden die Queens-Ananas. Sie erreichen nur ein Kilogramm. Sie haben ein besonders süßes Fruchtfleisch. Es zeichnet sich durch eine intensive gelbe Farbe und einen aromatischen Geschmack aus. Die Früchte sind auch eher faserarm. „Natal Queen“, „Fairy Queen“, „Victoria, MacGregor“, „Ripley Queen“ und „Alexandra“ sind die Namen von einigen Sorten der Queens-Ananas.

Die Spanish-Ananas haben ein stark faserhaltiges und sehr helles Fruchtfleisch. Sie werden bis zu zwei Kilogramm schwer. Unter die Gruppe der Spanish-Ananas fallen die Sorten „Singapore Spanish“ und „Red Spanish“.

Ananas mit einer rötlichen Färbung gehören meist zu den Perola-Ananas. Sie sind aber nur äußerlich rötlich. Das Fruchtfleisch ist leuchtend gelb und sehr faserreich. Bekannte Sorten der Perola-Ananas sind „Tachirense“, „Milagreña“, „Perolera“ und „Maipure“.

Die letzte Sortengruppe wird in der Regel nicht kommerziell angebaut. Sie ist aber ein Teil der Selbstversorgung in Venezuela und Brasilien und wird dort in Hausgärten angepflanzt. Das Fruchtfleisch hat eine grüngelbe bis weiße Farbe. Es ist aromatisch und faserarm. Äußerlich schimmern auch diese Ananasse rötlich. Die Sortengruppe trägt den Namen Pernambuco-Ananas und zu ihr gehören die Sorten „Sugar Loaf“, „Paulista“ und „Abacaxi“.

 

Woher kommt der Name der Ananas?

Der Name Ananas stammt aus der Guaraní-Sprache. Sie wird in Südamerika in den Ländern Argentinien, Bolivien und Paraguay gesprochen. In diesen Ländern wird die Ananas als „naná“ bezeichnet. Das kann mit „besondere und exzellente Frucht“ übersetzt werden. Einige Quellen übersetzen das Wort auch einfach mit „Frucht“. Von dem Wort „naná“ leitet sich das deutsche Wort Ananas ab.

Das englische Wort „pineapple“ kommt durch die Form der Frucht zustande. Die Ananas erinnert grob an Tannenzapfen, die im Englischen „pine cones“ heißen. Die europäischen Einwanderer in Amerika erkannten die Ähnlichkeit in der Form dieser beiden Pflanzenteile.

 

Welche Erde ist ideal für Ananaspflanzen?

Damit die Ananas gut wachsen kann, braucht sie die richtige Menge an Nährstoffen. Die Pflanze braucht ein durchlässiges, nährstoffarmes und leicht saures Substrat. Diese Bedingungen finden sich in spezieller Anzucht-Erde. Aber auch Palmen-Erde oder ein Sandgemisch funktionieren gut. Eine Ananaspflanze kann ebenfalls in Kübelpflanzenerde oder Zitruserde wachsen.

 

Welcher Standort ist der richtige für eine Ananaspflanze?

Ein guter Standort für eine Pflanze muss ihr die richtigen Bedingungen bieten. Dazu gehören vor allem die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und der Lichteinfall. Eine Ananas braucht viel Licht, Wärme und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Aus diesem Grund eignet sich ein Fenster auf der Südseite sehr gut. Ein Platz in der Nähe der Heizung liefert zwar viel Wärme, die Luft ist dort aber oft sehr trocken. Demnach sollte die Ananaspflanze nicht direkt neben einer Heizung stehen.

Besser ist ein Platz in einem hellen Badezimmer mit einem Fenster. Hier ist es meist warm und feucht. Zusätzlich kann ein Luftbefeuchter hilfreich sein. Eine Schale mit Wasser in der Nähe einer Heizung hilft auch beim Anheben der Luftfeuchtigkeit. Andere ideale Standorte sind Gewächshäuser oder Wintergärten.

Wer sichergehen will, dass die tropische Pflanze gut wächst, sollte die Bedingungen von Zeit zu Zeit kontrollieren. Optimal ist eine Temperatur von mindestens 25 Grad. Die Luftfeuchtigkeit sollte bei etwa 60 Prozent liegen. Bei diesen Bedingungen fühlt sich die Pflanze am wohlsten.

Eine weitere wichtige Komponente ist die Versorgung mit Wasser. Die Erde der Ananas sollte immer feucht sein. Allerdings sollte sie auch nicht zu nass sein. Als Faustregel gilt: Wenn die Erde an der Oberfläche angetrocknet ist, sollte die Pflanze gegossen werden. Sind die Spitzen der Blätter braun, dann hat die Pflanze zu lange kein Wasser bekommen und ist abgestorben. Zum Gießen eignet sich leicht vorgewärmtes Wasser. Es sollte nicht zu kalkhaltig sein. Normalerweise sollte das Wasser nicht auf die Blätter gegossen werden. Hier kann es sich sammeln, wodurch Fäulnis entstehen kann.

Wenn die Ananas im Sommer draußen steht, können die Blätter mit Wasser eingesprüht werden. Allerdings immer nur am frühen Morgen oder am Abend. Steht die Sonne auf einem Blatt mit Wassertropfen, können diese Verbrennen. Das geschieht, weil die kleinen Tröpfchen wie eine Lupe wirken und den Lichtstrahl bündeln.

 

Braucht eine Ananaspflanze Dünger?

Eine Ananas kann alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger gedüngt werden. Dabei sollte das Mittel einen möglichst hohen Phosphatanteil haben. Diese Voraussetzung erfüllen vor allem Dünger für Zitruspflanzen oder mediterrane Pflanzen. Das Düngen ist vor allem in den Sommermonaten wichtig.

 

Wie werden Schädlinge auf der Ananaspflanze bekämpft?

Ananaspflanzen können von verschiedenen Schädlingen befallen werden. Vor allem Schmier- und Blattläuse kommen oft vor. Wer nicht vorhat, eine Ananas von der Pflanze zu ernten, kann diese Schädlingen mit Gift vertreiben. Ansonsten ist es besser, die Tierchen mit Wasser zu bekämpfen. Das heißt, sie wird komplett und sorgfältig abgespült. Beim Umtopfen muss dann unbedingt frisches Substrat verwendet werden. Die alte Erde sollte entsorgt werden.

 

Wie kann eine Ananaspflanze aus dem Strunk gezogen werden?

Es ist gar nicht so schwer, eine Ananaspflanze aus dem Strunk der Frucht zu ziehen. Dafür werden ein paar Utensilien benötigt. Dazu gehören ein scharfes Messer, ein Blumentopf und eine passende Erde.

Eine mittelreife Ananas eignet sich am besten für die Anzucht der Pflanze. Sie sollte ein gelbes Fruchtfleisch haben, aber nicht zu matschig sein. Die Blätter sollten schön frisch sein, damit sie später die Grundlage für die neue Pflanze sein können. Zusätzlich sollte die Ananas nicht zu kalt gelagert sein.

Das untere Dreiviertel der Ananas wird mit einem scharfen Messer abgetrennt. Dieser Teil kann ganz normal verzehrt werden. Am Blattschopf muss das restliche Fruchtfleisch entfernt werden. Der Strunk sollte dabei am Blattschopf bleiben. Das Fruchtfleisch muss entfernt werden, weil es sonst schnell Schimmel ansetzt und alle Mühe umsonst macht.

Das untere Ende vom Strunk sollte mit einem sauberen Messer abgeschnitten werden. Die unteren Blätter werden von oben nach unten abgezogen. Das vermeidet Schimmel und andere Krankheiten. Zusätzlich kann der Strunk mit einem Stück Kohle desinfiziert werden.

Danach sollte der Strunk für zwei bis drei Tage an einem warmen Ort durchtrocknen. Dabei sollte die Blattkrone nicht austrocknen. Dafür kann sie regelmäßig mit etwas Wasser besprüht werden. Wenn die Schnittstelle trocken ist, wird der Strunk in ein Glas mit Wasser gestellt. Er sollte einige Zentimeter weit in das Wasser ragen. Aus dem Strunk können dann neue Wurzeln sprießen. Das Wasser im Glas wird während dieser Zeit nicht ausgetauscht, sondern nur immer weiter nachgefüllt. Die neuen Wurzeln brauchen etwas Zeit, bis sie etwa 5 mm lang und zahlreich sind. Danach kann die neue Pflanze in den Blumentopf gesetzt werden.

In einen Blumentopf von mindestens 10 Zentimeter Durchmesser wird das richtige Substrat eingefüllt. Das Substrat sollte nährstoffarm sein. Anzucht-Erde eignet sich zum Beispiel hervorragend. Der Topf sollte unbedingt ein Abflussloch haben, damit sich keine Staunässe bilden kann. Beim Einfüllen der Erde sollte in der Mitte eine Mulde bleiben. Der Strunk wird bis dicht unter den Blattansatz in die Erde gesetzt, die leicht angedrückt wird.

Anwachsende Ananaspflanzen brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeit und viel Wärme. Das kann mit einer lichtdurchlässigen Folie erzeugt werden. Eine Klarsichtfolie eignet sich gut. Sie kann einfach über die Pflanze und den Topf gezogen werden. Die anwachsende Ananaspflanze braucht einen warmen Ort mit hellem bis halbschattigem Licht. Ab und zu muss die Pflanze belüftet werden. Dafür wird die Folie einfach kurz abgenommen.

Eine erfolgreiche Anzucht kann am Austreiben der Ananaspflanze erkannt werden. Die zarten Triebe zeigen sich in der Mitte der Blätterkrone. Dann kann die Folie endgültig abgenommen werden. Ein Umtopfen ist nicht regelmäßig nötig. Ananaspflanzen wachsen eher langsam. Erst wenn das Substrat im Topf stark von Wurzeln durchzogen ist, sollte die Pflanze in einen größeren Topf gesetzt werden.

 

Wann kann eine Frucht von der Ananaspflanze geerntet werden?

Bis eine erste Blüte an einer Ananaspflanze erscheint, braucht es auch bei der besten Pflege etwas Geduld. In der Regel vergeht mindestens ein Jahr. Die Pflanze kann aber auch erst nach drei bis vier Jahren zum ersten Mal blühen. Ananaspflanzen sind selbstbefruchtend. Daher brauchen sie keinen Partner, um eine Frucht zu bilden.

Nachdem die Knospe erschienen ist, dauert es sechs Monate, bis die Frucht wächst. Sie kann geerntet werden, wenn sie eine gelbliche Farbe annimmt. Die Mutterpflanze stirbt nach der Ernte der Frucht ab. Aber sie bildet vorher eine Reihe von Tochterpflanzen aus, die sich für den weiteren Anbau von Ananas eignen.

 

Sind Ananaspflanzen winterhart?

Ananas kommen aus tropischen Regionen. Aus diesem Grund sind sie nicht an kalte Temperaturen angepasst und reagieren sehr empfindlich bei Frost. Sie sind daher nicht winterhart. Die Temperaturen am Standort der Pflanze sollten 15 Grad nicht unterschreiten. Ideal ist eine Temperatur zwischen 16 bis 20 Grad. Die Ananaspflanze sollte daher im Winter im Haus oder in der Wohnung an einem hellen Ort stehen. Im Winter kann die Ananas seltener gegossen werden. Dabei sollte der Wurzelballen aber trotzdem nicht austrocknen.

Im Frühling sollte die Pflanze langsam wieder an die Wonne gewöhnt werden. Sie kann in milden Nächten nach draußen gestellt werden. Nach einiger Zeit kann sie dauerhaft an einen warmen Standort mit Sonneneinstrahlung gestellt werden.

 

Wann ist eine Ananas reif?

Eine Ananas reift nicht nach. Daher ist es sinnvoll, genau zu erkennen, wann die Frucht reif ist. Der Reifegrad zeigt sich an den Blättern und der Schale der Frucht. Die Schale sollte weich sein, ohne direkt Dellen zu bekommen. Die Blätter sollten nicht mehr allzu fest am Schopf sitzen und sich leicht herausziehen lassen.

Wer einen weiteren Hinweis haben möchte, klopft gegen die Schale der Frucht. Ein idealer Reifegrad ist an einem dumpfen Klang erkennbar. Klingt die Ananas hohl, kann sie bereits ausgetrocknet sein. Der Blütenboden sollte fruchtig-süß duften. Dieser sitzt am unteren Ende der Ananas. Eine zu weiche oder mit Schimmel befallene Frucht sollte nicht gekauft werden.

Damit das Aroma erhalten bleibt, sollte die Frucht nicht im Kühlschrank gelagert werden. Bei Zimmertemperatur ist die Ananas einige Tage haltbar.

 

Wie kann eine Ananas leicht geschnitten werden?

Um eine Ananas zu schneiden, ist nicht unbedingt ein spezielles Werkzeug nötig. Ein einfaches Messer kann durchaus ein gutes Ergebnis erzielen. Dabei wird zuerst der Blattschopf und dann die restliche Schale abgeschnitten. Oft geht bei dieser Methode ein großer Teil des Fruchtfleischs verloren. Das wird aber mit etwas Übung besser.

Wer mag, kann sich auch einen speziellen Ananasschneider zulegen. Dieses interessante Werkzeug arbeitet sich wie ein Korkenzieher in die Frucht. Dabei löst eine Art Sägeblatt das Fruchtfleisch von der Schale und dem faserigen Strunk. Praktisch ist, dass die Ananas nicht direkt komplett geschnitten werden muss. Damit kann die restliche Ananas einfacher aufbewahrt werden.