Welches Obst bei Diabetes?

Äpfel, Birnen, Bananen und Kiwis sind in der Tat ein nahrhafter Snack. Einige dieser Früchte enthalten jedoch große Mengen an Zucker. Daher sollten Diabetiker bei der Auswahl der Früchte besonders aufmerksam sein. Der Verzehr der richtigen Obstsorten kann den entscheidenden Unterschied im Umgang mit der Krankheit ausmachen! Früchte sind nicht nur eine gesunde Quelle von Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen, die helfen, das Sättigungsgefühl zu erhalten und den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Sie liefern auch wichtige sekundäre Pflanzenstoffe, die das Immunsystem stärken, die Verdauung fördern, Entzündungen im Körper reduzieren und die kardiovaskuläre Gesundheit verbessern können.

 

Ist Obst grundsätzlich bei Diabetes geeignet?

Obst ist nicht nur reich an wichtigen Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen, sondern versorgt den Körper auch mit Kohlenhydraten. Obst sollte für Menschen mit und ohne Diabetes ein fester Bestandteil einer gesunden Ernährung sein. Seine Nährstoffdichte macht es zu einem unschätzbaren Beitrag zur allgemeinen Gesundheit. Obst ist oft ein großartiger Snack für zwischendurch, aber wenn man Diabetes hat, gibt es bestimmte Früchte, die vorteilhafter sein können als andere. Sie bieten nicht nur den gleichen Komfort und Geschmack wie andere Obstsnacks, sondern auch zusätzliche gesundheitliche Vorteile! Zu welcher Art von Obst sollten Diabetiker also greifen? Sollte man manche Sorten besser weglassen, wenn man mit dieser Krankheit lebt?

 

Alles in Maßen genießen!

Aber wie viel Obst sollte ich zu mir nehmen? Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollte man versuchen, zwei Portionen Obst pro Tag zu sich zu nehmen; das wären 250 Gramm. Darüber hinaus wird empfohlen, drei weitere Portionen Gemüse in den Speiseplan aufzunehmen. Auch Menschen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 sollten diesen Rat befolgen. Um die Empfehlung für Obst zu erfüllen, kann eine Portion einem einzelnen Apfel oder zwei Handvoll Himbeeren. Die Messung erfolgt mit der eigenen Hand, die je nach Alter und Geschlecht kleiner oder größer sein kann.

Übergewichtige Menschen mit Typ-2-Diabetes profitieren am meisten davon, wenn sie eine Portion Obst durch Gemüse wie Brokkoli, Karotten und Feldsalat ersetzen. Diese Gemüsesorten haben ein höheres Nährstoffverhältnis als Äpfel und andere Früchte, was bei der Gewichtsabnahme hilft. Dies ist ein bedeutender Durchbruch für die Betroffenen, denn mit jedem verlorenen Kilo beginnen die Zellen, positiver auf Insulin zu reagieren. Wenn die Betroffenen ihr angestrebtes Gewicht erreichen, können sie vielleicht sogar ganz ohne Medikamente auskommen.

Man kann auch eine der beiden Portionen Obst durch eine Handvoll Samen, Nüsse oder Kerne ersetzen. Sie enthalten viele Ballaststoffe, Proteine und Fette und sind unglaublich sättigend und gleichzeitig gesund - dank der reichlich vorhandenen ungesättigten Fettsäuren, die Ihr Herz und Ihren Kreislauf schützen! Außerdem wirken sich diese kleinen Kraftpakete nicht negativ auf den Blutzuckerspiegel aus. Daher lassen sie sich wunderbar mit Gemüse kombinieren, um einen gesunden und vollwertigen Snack zuzubereiten - perfekt für alle, die Probleme mit dem Zuckerstoffwechsel haben!

 

Welche Früchte wirken auf den Blutzucker?

Für diejenigen, die ihren Blutzuckerspiegel in den Griff bekommen wollen, ist es wichtig, auf die Zusammensetzung der Früchte zu achten. Im Allgemeinen sind ein hoher Ballaststoffgehalt und ein hoher Wasseranteil für die Kontrolle des Blutzuckerspiegels von Vorteil. Früchte wie Beeren und Orangen enthalten beide Komponenten, was sie zu einer hervorragenden Wahl für die Regulierung der Ernährung macht. Wenn man genaue Ergebnisse darüber haben möchten, wie bestimmte Obstsorten wirken, notiert man sich seine Blutzuckerwerte vor dem Verzehr der verschiedenen Sorten und vergleicht sie anschließend!

 

Bei sehr süßen Obst macht´s die Menge!

Obwohl Weintrauben und Bananen beides süße Früchte sind, die einen ständigen Anstieg des Blutzuckerspiegels verursachen können, muss man sie nicht ganz weglassen. Man sollte diese Leckereien stattdessen mit Bedacht und in Maßen genießen, damit man es nicht übertreibt!

 

Welches Obst dürfen Diabetiker nun essen?

Für Menschen mit Diabetes sind Äpfel, Aprikosen, Beeren, Birnen, Kiwis, Pfirsiche und Pflaumen geeignet. Auch Zitrusfrüchte wie Grapefruits und Orangen sind für Diabetiker geeignet. Die erste Wahl ist jedoch die Avocado aufgrund ihres geringen Zuckergehalts von 1,4 Gramm. Damit gehört sie zu den Früchten mit dem niedrigsten Zuckergehalt im Vergleich zu allen anderen Obstsorten. Dennoch sollten Avocados nicht im Übermaß verzehrt werden, da sie bei der Herstellung übermäßig viel Wasser benötigen.

Wenn man wirklich den maximalen Nutzen aus dem Verzehr von Obst ziehen will, sollte man Äpfel und Birnen nicht schälen, sondern einfach abspülen. Die Schalen oder Rindenschichten enthalten eine Fülle nützlicher Nährstoffe wie Ballaststoffe, die den Blutzuckerspiegel regulieren, indem sie die Süße langsam in den Blutkreislauf abgeben, während Flavonoide den Zuckerstoffwechsel von Diabetikern verbessern. Wascht also jeglichen Schmutz ab und genießt diese Früchte wegen ihrer maximalen gesundheitsfördernden Wirkung! 

Für Menschen, die mit Diabetes leben, ist es jedoch wichtig, Früchte mit einem Zuckergehalt von 12 Prozent oder mehr in Maßen zu verzehren. Dazu gehören Ananas, Bananen (die mit 17,3 Gramm pro 100 Gramm den höchsten Zuckergehalt haben), Honigmelone, Feigen, Kaki (Sharon), Mangos, Mirabellen, Nektarinen, Süßkirschen und Trauben. Im Gegensatz zu dieser Liste zuckerreicher Früchte stehen Himbeeren, die nur 4,8 Gramm pro 100 Gramm enthalten und damit eine ausgezeichnete Wahl für Diabetiker sind! Wenn man an Diabetes leidet, kann es zwar verlockend sein, täglich solche Früchte zu essen, doch sollte man diese Kandidaten wie eine Süßigkeit behandeln.

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Der Zucker im Obst

Fruktose und Glukose, auch bekannt als Frucht- und Traubenzucker, sind beide in Früchten enthalten. Obwohl jeder von ihnen auf seine eigene Weise zum Stoffwechselprozess des Körpers beiträgt, erfüllen diese beiden Zucker unterschiedliche Aufgaben.

Glukose – Traubenzucker

Traubenzucker ist aufgrund seines insulinabhängigen Stoffwechsels der am meisten hervorgehobene Zucker in der Diabetesberatung. Da Diabetiker ihn nicht verarbeiten können, verbleibt ein großer Teil der Glukose in ihrem Blutkreislauf - was die Frage aufwirft, ob Diabetiker Obst verzehren sollten oder nicht. Es ist klar, warum diese Form des Zuckers mehr Aufmerksamkeit als andere verdient, wenn es um die Gesundheit und Ernährung von Diabetikern geht!

Fructose – Fruchtzucker

Fructose ist nicht nur in Früchten enthalten, sondern auch als Süßungsmittel bekannt. Da sie eine minimale Insulinwirkung hat und den Blutzuckerspiegel nicht in die Höhe treibt, wird künstliche Fruktose oft als idealer Zuckerersatz für Diabetiker verwendet. Andere sind jedoch zunehmend misstrauisch gegenüber der zugesetzten synthetischen Version dieser Verbindung.

Der Verzehr großer Mengen dieser Substanz kann der Leber schaden und den Fett- und Eiweißstoffwechsel in unserem Körper verändern. Außerdem kann sich Fruktose als Zuckerersatz negativ auf die Insulinempfindlichkeit auswirken. Wenn die Zellen nicht mehr oder nur noch eingeschränkt auf die Wirkung von Insulin reagieren können, können wichtige Nährstoffe sie nicht mehr erreichen. Dies wirkt sich auch auf den Blutzuckerspiegel aus, denn aufgrund der erhöhten Insulinresistenz kann der Zucker nicht in die Körperzellen aufgenommen werden, was zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führt.

 

Obst bei Diabetes schlau kombinieren

Um die Vorteile des Verzehrs von frischem Obst zu maximieren, genießt man es am besten nach einer Mahlzeit als Dessert. Auf diese Weise versorgt man seinen Körper mit wichtigen Nährstoffen, ohne ihn mit zusätzlichen Kohlenhydraten zu belasten. So kann man die Früchte genießen und gleichzeitig den Blutzuckerspiegel unter Kontrolle halten.

Wenn man Obst mit einer eiweißreichen Quelle wie Frischkäse, Naturjoghurt oder Hüttenkäse kombiniert, wird der Blutzuckeranstieg langsamer sein. Die Zugabe von fetthaltigen Lebensmitteln wie Nüssen, Käse und Vollkornprodukten kann ebenfalls dazu beitragen, diesem Anstieg entgegenzuwirken. Es ist also klar, warum Müsli - das Beeren, Naturjoghurt, Nüsse und Haferflocken enthält - ein hervorragendes Frühstück ist: Es versorgt uns nicht nur mit reichlich Energie, sondern hält uns auch lange satt, ohne dass der Blutzuckerspiegel dramatisch ansteigt!

 

Saft trinken mit Diabetes, ist das erlaubt?

Für Diabetiker sind Fruchtsäfte nicht das empfehlenswerteste Getränk. Säfte enthalten wenige Ballaststoffe, die die Aufnahme von Kohlenhydraten in den Blutkreislauf verlangsamen. Wenn man sich also dazu entschließt, Saft zu trinken, sollte man dies in Maßen tun und ihn für eine gesunde Schorle mit Wasser mischen! Ein Glas frisch gepresster Orangensaft kann die perfekte Ergänzung zu einem ballaststoffreichen Frühstück wie Vollkornbrot und Müsli sein. Man sollte jedoch achtsam sein! Fertigsäfte enthalten in der Regel viele Kohlenhydrate. Verzichtet also besser auf Fruchtnektare, da diese viel Zucker enthalten.

 

Wie sieht es mit Püriertem aus?

Smoothies, die durch das Zusammenmischen von Früchten hergestellt werden, sind kein angemessener Ersatz für frisches Obst. Außerdem enthalten vorgefertigte Produkte aus dem Lebensmittelgeschäft regelmäßig Zutaten wie Zucker und andere Zusatzstoffe - es lohnt sich also, die Etiketten vorher genau zu lesen. Wenn man ein Fan von Smoothies ist, dann ist es am besten, wenn man sie selbst zubereiten! Achtet außerdem darauf, die Schale dranzulassen, wenn es möglich ist. So kann man von allen Nährstoffen profitieren, die in jedem Stück Obst enthalten sind.

 

Tipps für den Obstkonsum eines Diabetikers

Wenn man verunsichert ist, welche Früchte diabetesfreundlich sind und was man beim Verzehr beachten sollte? Hier sind ein paar Tipps, die auf der täglichen Gesundheitsreise nützlich sein werden:

  • Achtet genau auf den Blutzuckerspiegel und verfolgt die Auswirkungen der verschiedenen Obstsorten auf den Körper.
  • Um den größten Nutzen aus Ihrem Obst zu ziehen, wählen Sie entweder frisches oder gefrorenes Obst ohne Zusatzstoffe.
  • Achtet auf den glykämischen Index (GI) und entscheidet Euch für Lebensmittel mit einem niedrigen GI-Wert.
  • Diabetiker können eine Vielzahl von köstlichen Früchten genießen, wie Äpfel, Birnen, Beeren, Zitrusfrüchte wie Orangen und Grapefruits, Aprikosen oder Kirschen.
  • Früchte mit einem hohen glykämischen Index sind für Diabetiker nicht ideal und sollten nur in Maßen verzehrt werden. Zu diesen Früchten gehören Trauben, Ananas und Bananen.
  • Beim Verzehr von Trockenobst vorsichtig sein, denn durch den Trocknungsprozess wird Feuchtigkeit entzogen und der Zuckeranteil erhöht.
  • Vorsicht mit im Laden gekauften Säften und Smoothies, denn sie können eine übermäßige Menge an zugesetztem Zucker enthalten.
  • Achtet darauf, die Zutatenliste routinemäßig zu überprüfen: In abgepackten tiefgekühlten Fruchtmischungen wird oft heimlich Zucker zugesetzt.
  • Entscheidet Euch für Fruchtmark anstelle von Püree, um eine gesunde und nahrhafte Alternative zu erhalten. Fruchtmark enthält nur die positiven Eigenschaften echter Früchte ohne Zusatzstoffe oder Konservierungsmittel.

Wenn es um Diabetes geht, ist jedes Obst eine gute Wahl. Für eine optimale Gesundheit sollten man das Obst jedoch immer mit anderen protein- oder fettreichen Lebensmitteln kombinieren.